Donnerstag, 28. November 2013

xxxUND ICH BLEIB' ZURÜCKxxx

Yo,

12.000 unerschrockene Frankfurter waren in Bordeaux, um die magische Sportgemeinde siegen zu sehen. Das verhieß im Vorfeld viel Spaß aber leider nicht für mich. Ich blieb nämlich hier im kalten Frankfurt und führte mir den Kick im Fernsehen zu Gemüte. Zu weit/umständlich/beschwerlich (nennt es, wie ihr wollt) erschien mir die Reise an den Atlantik aber je näher der Spieltag rückte, desto mehr Lust habe ich auf die Reise bekommen. Tja, nun war es zu spät und ich schaute buchstäblich in die vielzitierte Röhre. Aber dafür kommt ihr mal wieder in den Genuß eines (nachträglichen) Live-Tickers zu dem Heimspiel in Bordeaux:

10:03 Uhr: Ich sitze an meinem Arbeitsplatz und statt Spiegel Online lese ich den mehrteiligen Reisebericht von Beve, der zum Auswärtsspiel in Tel Aviv weilte (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4). Noch elf Stunden bis zum Anstoß. Ich will heim! Jetzt! Sofort! Ich glaub', ich täusche eine akute Grippe vor. Keuch, hüstel, rotz...

15:03 Uhr: Ich komme von der Patientenvisite zurück und finde ein Paket auf meinem Schreibtisch vor. Inhalt: Eine Flasche Wein (Silvaner), ein Weihnachtsgeschenk von einem unserer Sponsoren. Passt ja ganz gut zum heutigen Spiel in Bordeaux. Naja, fast zumindest. Ist ja schlieslich Weisswein. Neugierig wie ich nun mal bin, googel ich umgehend den Preis: 5, 40 Euro. Besser als nichts.

Besser als nichts...
19:36 Uhr: Endlich Daheim. Aus irgendeinem unerklärlichem Grund habe ich beschlossen, nach Feierabend auf die Zeil zu gehen, um nach potenziellen Weihnachtsgeschenken Ausschau zu halten. Super Idee...wenn man Menschenmassen mag. Na ja, jetzt probiere ich erstmal den geschenkten Silvaner. Mmmh, ja, also...ein klassischer Kochwein also. Ich hol mir erstmal ein Bier.

20:38 Uhr: Auf Kabel 1 läuft "Achtung Kontrolle-Einsatz für die Ordnungshüter". Heute bekommen die Hüter für Recht & Ordnung es mit Flaschentoni zu tun, der quasi der King des Pfandflaschensammeln in seiner Hood ist und seine Konkurrenz konsequent klein hält. Scheint ein hartes Milieu zu sein.

20:44 Uhr: Jetzt beginnt endlich die Übertragung mit dem üblichen Vorgeplänkel. Klar das hierbei das "Orange Kaos"-Motto im Fokus liegt. Der Moderator befragt zugleich Herri Bruchhagen nach dem Hintergrund des Ganzen und der ist arg bemüht, nicht den Clockwork Orange-Hintergrund anzusprechen. Ich bin dezent amüsiert.

Heimspiel in Bordeaux
20:52 Uhr: Im Studio ist Steppi zu Gast und haspelt sich wieder durch sein übliches "Lebe geht weider" Programm. Gähn. Glücklicherweise kommt gleich darauf das Gewinnspiel. Frage: In welcher Stadt ist Eintracht Frankfurt Zuhause? A) Frankfurt am Main oder B) Frankfurt an der Oder? Also bitte...

21:03 Uhr: Kurz vor Anpfiff gibts die erwartete Pyroshow. Der Kommentator moniert, dass der so entstandene Nebel über den Rasen wabert, der doch "so gut in Schuss ist".

3. Minute: Wie erwartet tasten sich beide Mannschaften etwas ab, gucken was gehen könnte. Dabei kommt die magische SGE etwas forscher daher. Naja, war beim Schalkespiel auch nicht anders und ruckzuck stand es 0:2.

6. Minute: Der erste Anflug einer Chance für die Eintracht: Kadlec flankt nach Balleroberung auf Rode, der sich an einem Kopfball versucht. Allerdings offenbart er dabei noch mehr Schwächen als beim Torschuss. Aber immerhin geht der Ball ins Toraus und nicht wie üblich ins Seitenaus.

12. Minute: Nach gutem Beginn häufen sich jetzt die Ballverluste bei der SGE. Zum Glück sind die Bordolesen (nennt man die so?) nicht wirklich gut darin, daraus Kapital zu schlagen.

13. Minute: Wieder die Gewinnfrage bezüglich des Zuhauses der Eintracht. Tipp vom Kommentator: "Wenn Sie es wirklich nicht wissen, dann dürfen Sie natürlich auch googeln.". Großzügig.

15. Minute: Nach schlampigem Rumgepasse seitens der Eintracht erobert das Heimteam die Kugel und hat fast eine 100%ige Torchance. Mir schwillt etwas der Kamm. Gleich darauf spaziert ein Franzose durch den Eintrachtstrafraum aber er weiß mit dem Spielgerät nichts anzufangen.

20. Minute: Freistoß für die Eintracht. Barnetta ballert die Pille in die Binsen, wie üblich.

23. Minute: Ecke Bordeaux, die Eintracht kriegt den Ball nicht aus dem Strafraum aber Trapp klärt das Ding. Es nervt jetzt aber doch so langsam.

27. Minute: Bisschen dünn, was die Eintracht da gerade spielt. Vorne läuft nix und hinten zu wackelig. Dabei kommt die schwache Phase in der Regel erst später.

35. Minute: Jetzt agiert die Frankfurter Hintermannschaft nach dem Credo: Nimm du ihn, ich hab ihn sicher. Alles beim alten also.

38. Minute: Schon faszinierend, wie unfähig sich die Froschfresser Franzosen in der Chancenverwertung anstellen. Hut ab hierfür...

39.  Minute: "Ganz kitzliges Spiel für die Eintracht. Ganz kitzliges Spiel" mahnt der Kommentator mit erhobenem Zeigefinger. Ich lasse dabei meinen Gedanken kurz etwas Freilauf und kichere vergnügt in mein Weinglas hinein.

45. Minute: Pausenpfiff. Einerseits bin ich erleichtert, dass es noch 0:0 steht aber mir graut schon vor Steppis Halbzeitanalyse.

Nein, ich heize nicht Zuhause...
46. Minute: Wiederanpfiff. Zum Glück gab's nur Werbung statt Steppi aber dafür palavert der Kommentator irgendetwas von einem Fussballfest. Naja, es ist auch eine undankbare Aufgabe, so einen Graupenkick zu verkaufen. Ach ja, Joselu ist raus, dafür ist Schröck drinnen. Also erstmal schön Beton anrühren.

48.Minute: Freistoß Barnetta in den Strafraum und Kadlec nietet den Ball aus 4 Metern am Tor vorbei. "Alter, ne"! entfährt es mir. Egal, war eh Abseits. Ich steige wieder auf den Silvaner um. Wein gibt ja so eine angenehme Bettschwere.

51. Minute: Dauerbelagerung des Frankfurter Strafraums. Hier wird förmlich um das Gegentor gebettelt. Aber Bettler sind in Bordeaux scheinbar nicht gern gesehen.

56. Minute: Imposanter Fallrückzieher eines Franzosen vom Strafraum aus und Trapp pariert das Ding mit Ach und Krach.

57. Minute: Muss denn so etwas sein?

58. Minute: Steppis Talkrunde nach dem Spiel wird vom Kommentator wie alte Semmeln angepriesen. Ja danke aber nein danke! Bin auf Eiweißdiät.

63. Minute: Mal wieder die Gewinnfrage. Ich bin versucht, den Kanal zu wechseln.

64. Minute: RIESENCHANCE von Bordeaux. Ein Spieler läuft mutterseelenallein auf Trapp zu, wird aber von Zampano eingeholt und der spitzelt den Ball rustikal vom Fuss des Franzosen. Mein Gott, ich raste gleich aus. Herzkasper deluxe!

68. Minute: Hui, der Ansatz einer Frankfurter Chance. Die Eintracht kontert aber Barnetta schiesst lieber vom Strafraum aus als einen besser postierten Teamkollegen zu suchen. Nun gut, wieder was für die Statistik.

70. Minute: Kann man mal bitte jemand bis zur 86. Minute vorspulen? Ich will ins Bett.

75. Minute: Erste Ecke für die SGE. Gehört bekanntlich nicht zu den Stärken der Eintracht (Benny Köhler reloaded!). Entsprechend mau ist das Resultat.

77. Minute: Trapp. Immer wieder Trapp.

80. Minute: Lakic kommt für Kadlec und spielt gleich einen Fehlpass. Das bezeichnet man wohl als "nahtlos in das Spielgeschehen eingefügt".

83. Minute: DA IST DAS DING!!! Lanig verwertet ein flaches Zuspiel, das kurz vor das Tor kommt. Mein Jubelschrei dürfte wohl den halben Strassenzug aufgeweckt haben.

88. Minute: Jetzt einfach mal dreckig die Uhr runterspielen!

90.+2. Minute: Abpfiff. Wahnsinn, die magische Sportgemeinde kann doch noch gewinnen. Ich geh pennen!

Mittwoch, 27. November 2013

xxxCOVER OF THE WEEK (Part3)xxx

Yo,

zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich doch glatt vergessen habe, diese lesenswerte Rubrik in der letzten Woche fortrzuführen. Aber dafür gibt es heute einen echten Kracher: BOSTON mit ihrem gleichnamigen Debütalbum...

Fliegende Raumschiffgitarren, angetrieben von einem blauen Feuerschweif und hinter ihnen wird die gute alte Mutter Erde zu Staub pulverisiert. Gibts nicht? Doch, gibts! Und zwar auf dem Cover von BOSTON's Erstlingswerk. Schon fancy, irgendwie zumindest. Die Rückseite zeigt dann das obligatorische Bandfoto, das zu schön ist, um wahr zu sein. Herrlich.

Vorne schön...
Der erste Song ist dann auch der bekannteste der Band: "More Than A Feeling", bekannt aus Fund und Fernsehen sowie gespielt von allen Coverbands, die sich auf Schützenfesten verdingen. Zugegeben, dieser Song ist etwas schmalzig aber die Gitarrenmelodie hallt einem noch für Tage im Gehörgang nach. Dann folgt mit "Peace Of Mind" der zweite Song der Platte der auch seine Qualitäten hat: Schöner Groove, unterlegt mit Akustikklampfe, der im richtigen Moment Unterstützung durch eine verzerrte Gitarre bekommt, bevor es zu abgeschmackt wird.

"Foreplay/Long Time" ist dann der dritte und letzte (!) Song der A-Seite und der beginnt zunächst mit einem wilden Orgel/Drumintro, der mich etwas an DEEP PURPLE erinnert. Dann herrscht Stille, die Orgel klimpert dezent im Hintergrund bevor das eigentliche Lied beginnt. Solider Rocksong mit Supergitarrensolo, der dem ganzen die Würze gibt.

...und hinten auch.
Weiter gehts dann auf der B-Seite mit "Rock&Roll-Band" und Selbstbeweihräucherung. Hat aber durchaus Charme und die Lyrics lassen mich mehrmals lauthals loslachen. Nahtlos geht es dann mit "Smokin'" weiter, der flott nach vorne geht und neben dem catchy Refrain noch ein feines Orgelsolo  (inklusive schönem Spannungsbogen) am Start hat. Danach wird es mit "Hitch A Ride" etwas ruhiger und gefühlvoller. Auch hier fetzt die Orgel dazwischen und nimmt dem Ganzen etwas den Schmalz. Hält ja sonst keiner aus.

Aller Schmalz endet mal, diesmal dank "Something About You". Bei diesem Song präsentiert sich BOSTON in bester Spiellaune und macht das, was sie am besten kann bzw. konnte: Poppigen Rock. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Den Rausschmeisser der Platte macht dann "Let Me Take You Home Tonight", der wohl so etwas wie der Schmusesong der Band ist: Gefühlvolles Gedudel inklusive Süssholztext, der mit seiner Absicht zur Fickerei zum Geschlechtsakt nicht wirklich hinter dem Berg hält, hüstel.

Tracklist:

  1. More Than A Feeling
  2. Peace Of Mind
  3. Foreplay/LongTime
  4. Rock&Roll Band
  5. Smokin'
  6. Hitch A Ride
  7. Something About You
  8. Let Me Take You Home Tonight

Montag, 25. November 2013

xxxFRANKFURTER TRINKHALLENKULTURxxx

Yo,

wie der geneigte Leser sicherlich schon festgestellt hat, habe ich eine dezente Schwäche für die Frankfurter Trinkhallenkultur. Man kann dort ganz ungezwungen sein Feierabendbier genießen, kommt garantiert mit anderen Gästen ins Gespräch und wird des öfteren Zeuge skurriler Situationen. Leider schliessen immer mehr Büdchen ihre Rollläden, von den ursprünglichen 800 sind schätzungsweise noch knapp 300 Büdchen in Betrieb. Als wir am Samstag vor dem Eintrachtspiel ein paar Bier am Kiosk an der Südseite des HBF schluckten, machte mich Tim auf eine super Aktion aufmerksam: Linie11. Dieser nichtkommerzieller Verein hat es sich auf die Fahnen geschrieben, sich für den Erhalt der Wasserhäuschenkultur in Frankfurt einzusetzen und dabei auch einen schönen Blog an den Start gebracht. Sehr geil ist hierbei die interaktive "Wasserhäuschenkarte", in der man die Trinkhalle seines Vertrauens verlinken kann. Ich kam hierbei nicht drumherum, den Buddha-Bar-Kiosk auf die Karte zu setzen. Was sein muss, muss schließlich sein, worre?! Als weiteres Schmankerl bieten die Macher von Linie11 kostenlose Sticker und Postkarten sowie stylische Shirts zum Selbstkostenpreis. Abchecken und Supporten...aber sowas von!

Good Times in Heddernheim...

Sonntag, 24. November 2013

xxxES GEHT DOCHxxx

Yo,

eigentlich fehlt hier in der Spielhistorie der magischen SGE der Bericht des Auswärtsspieles in Mainz aber hierzu fehlte mir schlichtweg die Muse. Zu genervt war ich vom Spielausgang, der sich scheinbar jede Woche wiederholt. Nun ja, gestern war Schalke 05 04 im Stadtwald zu Gast und die Vorzeichen standen nicht gerade günstig...


Der Herbst ist nicht wirklich der beste Freund des Stadiongängers. Der Wind bläst zumeist umbarmherzig unter die Klamotten, der Regen entzieht einem die Lebensgeister und der graue Himmel tut sein übriges dazu, das Gemüt flach zu halten. Für mich gilt daher die Parole: Dick einmümmeln mit dicken Pulli, Jacke und Stutzen unter die Hosen. Als ich dann ins Freie trete, scheint die Sonne und nach ein paar gelaufenen Metern wird mir unbeschreiblich warm unter meinem Wams. Aber als ich am Opernplatz vom kalten Wind massiv ins Gesicht gepeitscht werde, fühle ich mich in meiner Kleiderwahl bestätigt und setzte den Weg zum Hauptbahnhof fort. Dort fällt mir auch schon Fabian mehr oder weniger in die Arme und wir begeben uns rasch an die Südseite des Bahnhofs, um dort am Imbiss ein paar Erfrischungsgetränke zu uns zu nehmen. Tim wartet dort schon auf uns und so nimmt das obligatorische Dummgebabbel seinen Lauf. Später komplettiert der Mörser noch unsere Reisegruppe und dann geht es auch schon los zum Gleisdreieck. Das obligatorische Oberforsthaus wird diesmal ausgelassen, da einige von uns auf die orangefarbenen Mützen scharf sind, die anlässlich der Bordeaux-Auswärtsfahrt am UF-Container feilgeboten werden. Am Container herrscht dann logischerweise ein reger Andrang und wir haben Mühe, uns die reichhaltige Auslage zu Gemüte zu führen. Als wir uns etwas nach vorne gekämpft haben, sehe ich aus dem Augenwinkel etwas braunes Unförmiges auf mich zufliegen und bevor ich reagieren kann, verspüre ich schon ein dumpfes RUMMMMS an meinem Schädel. Nach kurzen Schreck realisiere ich, dass mir unverhofft ein großer Karton vom Verkaufsstand an die Birne geschmissen wurde. Mmh, haha...sehr witzig. Tim hat aber gleich ein Besänftigungsbier parat und nach ein paar Schluck Gerstensaft kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Morgenlektüre
Nach einem kurzen Plausch wird es auch dann auch schon wieder Zeit, die restlichen Meter zum Stadion anzutreten. Das Kontrollprocedere besteht mal wieder aus dezentem Abstauben und nach ein paar Minuten stehen wir schon auf unseren angestammten Plätzen. Es folgt die obligatorische Stadionfolklore und schon pfeift der Referee das sogenannte Schlüsselspiel an.

Gleich zu Beginn spielt die Eintracht mutig nach vorne und dominiert das Spielgeschehen im Mittelfeld. Pech hierbei, dass die SGE trotz guter Chancen (Kadlec und Lanig) nach gut 20 Minuten mit 0:2 hinten liegt: Beim ersten Tor längt Unglücksrabe Flum einen Schlenzer von Uchida ins eigene Tor während das zweite Tor durch Matip nach einer Freistoßvorlage fällt. Die Eintracht ist danach völlig verunsichert, lediglich der Pfostentreffer von Flum sorgt für ein Lebenszeichen.

In der zweiten Hälfte versuchen die Gäste aus Gelsenkirchen die Führung kräfteschonend über die Zeit zu bringen und die meisten von uns sind sich sicher, dass hier für die Eintracht nicht mehr viel zu holen sein wird. Aber wir werden eines besseren belehrt: Die Eintracht scheint die Parole "Goldschuhe aus, Kampfstiefel an" zu beherzigen und zeigt sich von der kämpferischen Seite. Die Schalker sind davon dezent überrascht und nach 10 Minuten ist der Anschuss durch Flum geschafft, der mit einem Kopfballlupfer (mit 2 oder 3 "l"?) den überforderten Keeper Hildebrandt überwindet. Keine Viertelstunde später führt die Eintracht sogar mit 3:2 durch einen Spieler, der vorher allenfalls durch sein Phlegma in Erscheinung getreten ist: Joselu. Zunächst besorgt der Spanier mit einem Kopfball den Ausgleich, um nach ein paar Minuten später mit einer linken Klebe die Führung herauszuschiessen. W-A-H-N-S-I-N-N!!! Das Stadion verwandelt sich in ein Tollhaus und der erste Heimsieg der Saison scheint in greifbarer Nähe. Dumm nur, dass ein Fussballspiel in der Regel 90 Minuten dauert und die SGE kurz vor Ablauf der Spielzeit wie immer ein "Last Minute Tor" kassiert.

Spielvorbereitungsmusik:
MOTÖRHEAD-No Remorse

Donnerstag, 14. November 2013

xxxCOVER OF THE WEEK (Part2)xxx

Yo,

eine neue Woche bedeutet, wieder eine neue Platte aus dem ominösen Umzugskarton zu fischen, aufzulegen und eingehend zu analysieren. Heute: DEEP PURPLE mit Maschine Head.

Ich liebe Klappcover. Oh, Verzeihung...das heißt ja heutzutage Gatefold-Cover. Nun ja, jedenfalls liebe ich diese Art der Schallplattenaufbewahrung, vor allem bei alten LP's. Erstens gibt es zumeist "bewundernswerte" Bandfotos zu sehen und zweitens wird beim aufklappen ein wunderbarer alter Geruch frei, den es sonst nur bei alten Büchern gibt. Genau das ist bei Maschine Head der Fall. Herrlich!

Wo die HÖRZU überall ihre Griffel drin hatte...
Legt man den Tonarm auf die erste Rille, ertönt sogleich der Bandklassiker "Highway Star" aus den Boxen und der gibt sogleich die Marschroute vor. Man hört förmlich, wie die Musiker langsam warmlaufen bis Ian Gillan mit seiner Stimme die Führung für fast vier Minuten übernimmt. Dann schließt sich das famose Orgelsolo von Jon Lord an, um dann von Blackmores Solo eingeholt zu werden. Nach diesem famosen Auftakt erklingt "Maybe I'm A Leo", was mir beim ersten hören wie ein Rohrkrepierer vorkommt aber mit der Zeit dann aber einen eigenen Charme entwickelt. Trotzdem ist es wohl das farbloseste Stück des Albums.

Die nachfolgenden Songs "Pictures Of Home" und "Never Forget" versprühen dann wieder den unvergleichlichen DEEP PURPLE-Groove, wenn sich die Stimme Gillans mit Blackmores Gitarre und den Orgeleinspielern die Klinke in die Hand geben.

Haare und noch mehr Haare...
Dreht man dann die Scheibe um, begegnet man dem Bandklassiker schlechthin: "Smoke On The Water". Mein persönlicher Lieblingssong der Band ist er nicht gerade (ich persönlich bevorzuge "Child In Time") aber auch ich muss zugeben, dass man sich diesem Killerriff nicht entziehen kann.

Es folgt daraufhin "Lazy", in dem sich die Instrumentalisten geschlagene viereinhalb Minuten austoben, bis der Sänger mit seinem extrem relaxten Gesang auch mal zum Zuge kommt und gegen Ende der Nummer mit der Mundharmonika in den Instrumentenreigen einsteigen darf.

Für den treibenden Abschluss sorgt dann "Space Truckin'", dass aufgrund der 20minütigen Version auf der Made In Japan zurecht den Legendenstatus inne hat. Aber auch in der Studioversion zeigt dieser Song, was alles in ihm steckt: Gillan gibt stimmlich alles, der instrumentale Ringkampf zwischen Blackmore und Lord ist gespickt mit Höhepunkten während das treibende Drumming und die Bassläufe diesen Klassiker vollkommen abrunden.

Tracklist:

  1. Highway Star
  2. Maybe I'm A Leo
  3. Pictures Of Home
  4. Never Before
  5. Smoke On The Water
  6. Lazy
  7. Space Truckin'

Freitag, 8. November 2013

xxxNICHT FALLOBSTTAUGLICHxxx

Yo,

was für ein berauschender UEFA-Cup-Abend das doch gestern war, heidewitzka. Also, nicht für die Eintracht sondern für Maccabi Tel Aviv. Immerhin gelang es dem israelischen Verein, die Eintracht (vom Kommentator doch glatt als "typische" Pokalmannschaft bezeichnet) mit 2:4 auseinander zu nehmen und sie (vor allem in der ersten Halbzeit) wie eine müde Altherrenmannschaft aussehen zu lassen, die es kaum erwarten kann, endlich an die Theke zu kommen.

Das Spiel in Mainz wird man wohl kaum nüchtern ertragen können!
Muss einem schon bange werden, dass die Tasmanen von 2011 zurück sind (die Älteren werden sich noch daran erinnern können)? Wie kann es sein, dass man DERART gegen eine Mannschaft verliert, die sich auf dem spielerischen Niveau einer guten Zweitliganiveau befindet und man im eigenen Kader über Spieler verfügt, die man als gestandene Bundesligaprofis bezeichnen kann? Da kann man schon fast Angst vor dem Pokalspiel gegen Sandhausen bekommen. Vom Auswärtsspiel in Mainz ganz zu schweigen! Unterhaus My Ass!

Dienstag, 5. November 2013

xxxMAKE MY DAYxxx

Yo,

da es in meinem gestrigen Blogeintrag nach langer Zeit mal wieder um Musik ging, mache ich an dieser Stelle gleich weiter mit Aftershock, dem neuen Album von MOTÖRHEAD:

Braucht man eigentlich ein neues MOTÖRHEAD-Album? Gute Frage, immerhin hat die Band ihre Klassiker allesamt in den 80ern und frühen 90ern geschrieben und danach eigentlich nur noch den Status quo verwaltet. Zugegeben: Ein schlechtes Album nach der 1916 war nie dabei aber die Hitdichte konnte die Band leider nie wieder erreichen. Da verwundert es auch nicht, dass neue Songs nie lange im Live-Repertoire überlebt haben.

Liegt gut in der Hand!
Jetzt also Aftershock! Das Cover (ich habe mich für das LP-Klappcover entschieden) zeigt wie gewohnt das Bandmaskottchen Snaggletooth, diesmal in einer Wüstenszenerie mit deutschen Millitärfahrzeugen, die wohl an den misslungenen Rommelfeldzug in Nordafrika erinnern sollen. Alles klar, von aussen sieht es schon mal nach 100% MOTÖRHEAD aus. Klappt man das Gatefoldcover auf, blickt man auf ein übergroßes Bandfoto und bemerkt erstmal, wie faltig die Band geworden ist aber dabei keinesfalls alt aussieht. Einzig Lemmys glasige Augen bereiten mir etwas Sorgen und irgendwie verwundert es mich nicht, dass die er die Eurotour abgesagt hat.

Bodenständig auf dem Esstisch...

Legt man die Langrille auf den Plattenteller, dröhnt gleich der Opener "Heartbreaker" (Video gibts HIER) in flotter Manier aus den Boxen und auch der zweite Song "Coup de Grace" präsentiert sich als typischer MOTÖRHEAD-Rocker. Der anschliessende "Lost Woman Blues" ist (wie der Titel es schon erahnen lässt) ein lupenreiner Blues, der sich gegen Ende unverhofft zu einem flotten Abräumer in ZZ-TOP-Manier entwickelt. Die Band kann mich also immer noch überraschen. Daraufhin halten Lemmy & Co. das Tempo weiterhin konstant hoch und rocken, stampfen und dröhnen sich durch die restliche Spielzeit von Aftershock und dabei bekommt man das Gefühl, dass man das alles schon einmal gehört hat. Nur einen Tacken besser.

Alles in allem kann man sagen, dass MOTÖRHEAD es wieder einmal geschafft haben, ein Album zu veröffentlichen, dass zwar gut ist (und ein paar richtig feine Songs enthält) aber nicht an die Klassiker anzuknüpfen kann. Also alles wie gehabt, der Status quo eben!

Für alle Interessierten gibt es HIER das komplette Album zum anhören...

Tracklist:
  1. Heartbreaker
  2. Coup De Grace
  3. Lost Woman Blues
  4. End Of Time
  5. Do You Believe
  6. Death Maschine
  7. Dust & Glass
  8. Going To Mexico
  9. Silence When You Speak to Me
  10. Crying Shame
  11. Queen Of The Damned
  12. Knife
  13. Keep Your Powder Dry
  14. Paralyzed

Montag, 4. November 2013

xxxCOVER OF THE WEEKxxx

Yo,

seit neuestem bin ich stolzer Besitzer von drei Umzugskisten voller alter LP's und als ich mich durch den Wust der Tonträger wühlte, endeckte ich allerhand Skurriles sowie die ein oder andere musikalische Perle. Als ich schlussendlich die Spreu vom Weizen trennte, kam in mir dann auch die Idee auf, wöchentlich eine der Alben vorzustellen. Allerdings habe ich den ursprünglichen Namen für diese Rubrik schnell wieder verworfen. "Cover Of The Weak" erschien mir dann doch zu blöd. Nun ja, den Anfang machen heute LYNYRD SKYNYRD mit ihrem Album Second Helping:

Schon schön...
Das Cover! Meine Güte, schau sich doch einer mal das Cover an. Sieht ja aus, als hätte ein zugedröhntes Hippieweib ihren Trip im Kunstunterricht voll ausgelebt und dabei dieses werthaltige Kleinod geschaffen. Was die Band allerdings geritten hat, das Bild als Plattencover zu verwenden, bleibt wohl für immer ein Rätsel. Egal, schließlich zählt ja nur, was auf der Platte drauf ist bzw. in die Rille gemeiselt wurde. Den Anfang macht hierbei das altbekannte "Sweet Home Alabama", das man aus dem Volksempfänger und diversen Volksfesten wohl zu Genüge kennt und hier keines weiteren Kommentars bedarf. Die anderen sieben Stücke von Second Helping schließen nahtlos an den Opener an und machen deutlich, dass LYNYRD SKYNYRD es verstehen, zwei Arten von Songs zu schreiben (immerhin!): Den rockigen Midtemposong und den ruhigeren Southern-Rock-Song. Reicht ja eigentlich auch vollkommen aus, denn die Platte macht wirklich verdammt viel Spaß. Da vergisst man auch gerne mal das alberne Cover.

Tracklist:
  1. Sweet Home Alabama
  2. I Need You
  3. Don't Ask Me No Questions
  4. Workin' For MCA
  5. The Ballad Of Curtis Loew
  6. Swamp Music
  7. The Needle And The Spoon
  8. Call Me The Breeze