Freitag, 21. Februar 2014

xxxEINMAL PORTO UND ZURÜCK IN 24 STUNDENxxx

Yo,

was war das für ein Spiel am gestrigen Abend. Nach einem 0:2 kommt die magische SGE wieder zurück und schafft noch das 2:2 gegen den FC Porto. Aber es sollte nicht der einzige Wahnsinn an diesem Tage sein...

Nun also Porto. Meine Reise beginnt am Check-In-Schalter im Frankfurter Flughafen, der bei meiner Ankunft schon von unzähligen Eintrachtfans in Beschlag genommen ist. Ich reihe mich also pflichtbewusst ein und keine zehn Minuten später halte ich schon mein Bordticket in der Hand. Prima, der erste Schritt ist also gemacht. Nach einem kurzem Gang durch den Flughafen (ich bin immer wieder erstaunt, wie groß der Airport doch ist) mache ich mich auf zur Personenkontrolle. Die dauert natürlich deutlich länger als der Check-In und so komme ich mit zwei Jungs aus dem Odenwald ins Gespräch, die schon ordentlich einen getankt haben. Nach ein paar flapsigen Wortwechseln merken wir, dass wir auf einer Wellenlänge liegen und somit ist der Pakt für ein Reisekollektiv geschlossen, der dann auch stilecht mit einer Pilsette aus einem der Flughafenpubs begossen wird. Dann ist es auch schon Zeit, das Fluggerät zu besteigen und da wir auf dem Flug nicht nebeneinander sitzen werden, verabreden wir uns für später in der Ankunftshalle in Porto.

Unser Flieger weckt Kindheitserinnerungen

Der Flug vergeht recht umspektakulär. Die Tickets für das Spiel werden ausgeteilt, ich fröne etwas dem Small-Talk mit den Sitznachbarn und nach zweieinhalb Stunden landet der Flieger planmässig in Porto. Als wir in der Ankunftshalle ankommen, ist ausser ein paar verstreuten Servicekräften keine Menschenseele im Flughafen zu sehen. "Verdammt, die haben uns in Kassel-Calden abgeliefert und nicht in Porto" ist mein erster Kommentar der von den Odenwälder Jungs mit lauthalsen Lachen belohnt wird.

Das gehört in Portugal nicht ins WC...
Dann geht es auch schon weiter in den extra bereitgestellten Bussen und mit einer ansehnlichen Polizeieskorte (inklusive Blaulicht und abgesperrten Strassen) geht es in die Innenstadt von Porto. Die Stadt zeigt sich auf den Weg nicht von ihrer schönsten Seite. Viele Plattenbauten und Industriebrachen säumen unseren Weg bis wir in der Altstadt ankommen. Hier zeigt sich die Stadt endlich von ihrer charmanten Seite und wir beginnen sogleich mit einer Erkundungstour.

Man baut, wo Platz ist...
Der Sandmann ist allgegenwärtig...
Auf dem Weg zum Versammlungsplatz...
Während wir durch die malerische Altstadt laufen, saugen wir den Charme ein, der hier allgegenwärtig ist, bestaunen die famose Bauweise der Häuser und machen nach einiger Zeit Halt an einem kleinen Lebensmittelladen, um unseren Durst zu löschen. Die gleiche Idee haben auch dutzende andere Eintrachtler und so entwickelt sich der Laden innerhalb kürzester Zeit zum "Place To Be". Entsprechend groß ist der Unterhaltungswert dieser Szenerie und so erstaunt es auch nicht, dass mir nach einiger Zeit Tim und andere mir wohlgekannte Gestalten in die Arme laufen. Zusammen machen wir uns dann zum Platz "Avendia dos Aliados", von dem später der große Marsch zum Stadion starten soll. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit und wir genießen auf dem Platz die großartige Atmosphäre und die Sonne, die mittlerweile den Nieselregen vertrieben hat.

Der Platz "Avendia dos Aliados"
Gegen halb fünf setzt sich dann der der Mob (mehrere Tausend) in Richtung "Drachenstadion" langsam in Bewegung und wir schlagen den Weg am Fluss ein, der auf den Namen "Duoro" getauft wurde. Die Stimmung ist ausgelassen und wir feiern bei den zahlreichen Pausen, zu denen uns die Polizeieskorte nötigt. Der Höhepunkt der Wanderung erwartet uns dann kurz vor der Spielstätte: Statt unseren Pöbel über die normalen Fusswege zu lenken, werden wir über ein kilometerlanges Autobahnstück geführt, dass genau auf das Stadion zugeht. Dafür wird sogar der beamte Verkehr gestoppt und dadurch erreicht die Stimmung auf dem Marsch endgültig ihren Höhepunkt. Geil! Mehr kann man dazu nicht sagen schreiben.

Wir waren es nicht. Ehrenwort!
Es nimmt und nimmt kein Ende!
Ohne Worte
Es war dunkel und wir brauchten schliesslich Licht...
Am Stadion angekommen beschließen wir, uns die Zeit in einer Einheimischenbar zu vertreiben, quatschen über dies und das und werden neugierig von den Nachbarn beäugt. Dann wird es auch schon Zeit, die letzten Meter zum Stadion anzutreten. Zugleich fällt einem die absurde Härte der Polizei auf, die uns begegnet und der auch einige Eintrachtler zum Opfer fallen. Asozial. Einfach nur asozial. Mehr kann man zu solcher Scheiße nicht mehr sagen.

Mit entsprechender Wut im Bauch entern wir unsere Blöcke und schreien uns den Frust von der Seele. Ohrenbetäubender Support schallt durch das Stadion, der den Hausherren wohl für ewig in Erinnerung bleiben wird. In Erinnerung wird uns auch das Spiel bleiben: Nachdem die Eintracht nach knapp 70 Minuten mit 0:2 hintenliegt, beginnt eine Aufholjagd, an die wohl keiner mehr glaubt. Zunächst haut Joselu einen Gewaltschuss aus 20 Metern zum 1:2 in die Maschen und fünf Minuten später steht es plötzlich 2:2 als der Portugiese Sandro den Ball im Strafraumgetümmel sehenswert ins eigene Tor bugsiert. Unsere Kurve gleicht bis zum Abpfiff einem Tollhaus auf Speed und unsere Freude kennt wahrlich keine Grenzen. Grandios.


You know: The Best Thing Is Wrestling!



Nach dem Spiel entere ich flugs einen der Shuttlebusse und nach kurzer Fahrt durch den wieder eingesetzten Nieselregen spuckt uns das Vehikel am Flughafen wieder aus. Dort treffe ich dann auch wieder auf die Jungs aus dem Odenwald und so entern wir gemeinsam die Maschine, die uns durch dunkle Nacht wohlbehalten nach Frankfurt bringt. Ich bin wieder Zuhause . Nach 24 Stunden...

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